Fahrsicherheitstraining am Hockenheimring

Wir (das waren 7 Teilnehmer der Jungen Nierenkranken) trafen uns am 08.08.2009 gegen 8:30 auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums in Hockenheim. Einige hatte bereits einen längeren Anfahrtsweg hinter sich, da die Teilnehmer aus Lohr am Main, aus dem Raum Stuttgart, sowie aus Mainz und Langenselbold angereist waren.

Pünktlich um 9:00 Uhr wurden wir von unserem Trainer Herrn Gruber, der sich gleich als Markus vorstellte, empfangen. Insgesamt waren es 12 Teilnehmer, also eine recht überschaubare Gruppe. Nach den Formalitäten trafen wir uns erst einmal zur Vorbesprechung. Markus wollte von jedem wissen, ob er/sie "freiwillig" gekommen war oder über einen Gutschein oder ein Geschenk "gezwungen" wurde. Die meisten kamen jedoch freiwillig. Anschließend durfte jeder Teilnehmer seine ganz persönliche Vorstellung über das Sicherheitstraining und seine Wünsche welche Fahrsituationen geübt werden sollten äußern.

Danach bestiegen wir unsere Fahrzeuge und fuhren erst einmal zur Bremsübung. Die Aufgabe war Vollbremsung aus ca. 40 – 50 Km/h bis zum Stillstand des Fahrzeuges. Es war sehr interessant dass nur 2 oder 3 Teilnehmer es beim ersten Mal schafften eine Vollbremsung zu machen. Die meisten hatten Angst die Bremse herzhaft bis zum Bodenblech durchzutreten.

Dabei liegt der Augenmerk auf treten, das bei einer Vollbremsung ein so genannter "Bremsschlag" zu hören sein muss, der entsteht wenn man mit voller Wucht auf die Bremse tritt, dazu ist etwa eine Kraft von ca. 80 Kg nötig. Eine Erfahrung, die jeder Autofahrer in seinem Leben außerhalb einer Gefahrensituation einmal erleben sollte!!!!!

Als dann alle wussten wie man in einer Gefahrensituation bremst, wurde der griffige Straßenbelag durch einen speziellen Belag mit Nässe getauscht, der etwa die Griffigkeit einer schneeglatten Fahrbahn entspricht. Darauf wurden dann weitere Bremsübungen absolviert.
Dabei zeigten sich die schwächen meines Fiestas, der weder ABS noch ESP hat. Interessant wurde es als wir dann auf 2 verschiedenen Fahrbahnbelägen bremsten. Mit meinem Fiesta war nur ein Dreher um 90 Grad zu erreichen, wobei die Fahrzeuge mit ABS und ESP recht spurtreu blieben.

Anschließend wurde auf die "Schleuderplatte" gewechselt. Dort wird geübt, wie das Fahrzeug reagiert, wenn plötzlich im Winter bei einer Geschwindigkeit von ca. 40 Km/h die Hinterräder die Haftung verlieren. Es hat auf Anhieb keiner geschafft sein Fahrzeug so abzufangen, dass es sich nicht Querstellte. Jedoch nach einigen Übungen war auch diese Anforderung zu meistern.

Danach war erst einmal Mittagspause, wer wollte konnte im Hotel Motodrom ein Mittagessen zu sich nehmen. Anschließend trafen wir uns wieder bei unseren Autos und übten was passiert, wenn man zu schnell eine Kurve angefahren hat. Auch diese Übung wurde wieder bei ca. 30 – 50 km/h (je nach Mut des Fahrers) durchgeführt.

Als weiterer Punkt stand nun bremsen und ausweichen auf einer Abfahrt bei verminderter Haftung z. B. Schnee an. Auch diese Übung wurde bei 50 Km/h durchgeführt und verlangte doch einiges an Korrekturarbeit bei den Teilnehmern. Danach zeigte uns Markus wie auf griffiger Fahrbahn ein Ausweichmanöver bei 80 km/h mit ESP, ohne ESP und ohne ESP aber mit Bremsen durchgeführt wird. Diese Übung wurde von uns nicht wiederholt, das sind Situationen, die man lieber nicht erleben möchte. Wir übten dann auf griffiger Fahrbahn mit ca. 65 Km/h das Ausweichen, was auch schon einiges an Arbeit abverlangte.

Zum Schluss saßen wir noch einmal zusammen um den Tag nochmals aufzuarbeiten. Es war auch schon nach 17:00 Uhr und die Teilnehmer brachen zu Ihrer Rückreise auf. Von meiner Seite ein sehr gelungener Tag, der uns viel Neues gelernt hat. Meiner Meinung sollte jeder Autofahrer ein solches Training absolvieren, damit er in einer Gefahrensituation, die jederzeit selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten eintreten kann, genau weiß, was zu tun ist.

Ich biete hiermit an, im Frühjahr 2010 nochmals so einen Kurs zu organisieren und nehme bereits heute Anmeldungen dafür entgegen.

Rainer Merz

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