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Transplantation und Pfeffermühle

Das Wochenende vom 19.-22. Juni 2003 stand ganz bei den "Jungen Nierenkranken" ganz im Zeichen des Themas "Transplantation". Es konnten wieder hervorragende Dozenten für das für uns so wichtige Thema gewonnen werden.

Ein großer Teil der Mitglieder und deren Partner reiste bereits am Donnerstag abend an. Nach dem Einchecken im Accento-Hotel war zunächst Entspannung und Erfrischung beim Italiener in der ehrwürdigen Innenstadt von Leipzig angesagt. Leipzig bietet eine eindrucksvolle Kulisse mit schönen alten Bürgerhäusern kombiniert mit moderner Glasarchitektur der letzten 10 Jahre. Danach gings in das bekannte Kabarett der Leipziger Pfeffermühle. Die Kabarettisten lieferte schwungvolle Unterhaltung, welche die Lachmuskeln bis aufs Äußerste strapzierte.
Leipzig lebt ! - auch nach 22 Uhr - das ist was die Jungen Nierenkranken nach dem Besuch der Pfeffermühle feststellten. Die zahlreichen gut besuchten Strassencafes boten bei angenehmen Außentemperaturen einen schönen Abschluß des ereignisreichen Abends.

Am Freitagmorgen ging es dann zum Thema Transplantation zur Sache. Den Anfang machte Prof. Templin von der Müritzklinik in Klink, der sich für die Rehabilitation Transplantierter stark macht. Er berichtete in seinem anspruchsvollen Vortrag unter Vorstellung einer neuen Studie die Wichtigkeit einer engmaschigen Kontrolle.

Nach dem Mittagessen ging Frau Dr. Seidel-Wiesel von der Universitätsklinik auf die psychosozialen Aspekte einer Lebendspende ein. Besonders die Beziehungsprobleme zwischen Spender und Empfänger spielten dabei eine wichtige Rolle. Im Anschluss erläuterte Prof. Wiesel die Probleme, die Operationsmethoden und die neueren Entwicklungen anhand von zahlreichen Illustrationen. Die vielen Nachfragen der Jungen Nierenkranken zeigten das grosse Interesse an diesem Thema.

Am Abend gings zur Dialyse, teils gings in die nahe KfH-Zentrum, teils nach Burghausen. Die Anfahrt war problematisch, weil am gleichen Abend ein Rolling Stones Konzert stattfand. Dementsprechend waren die Strassen rund um Leipzig überlastet. Die Dialyse verlief gut und so kamen die Erleichterten abends nochmals im Hotel zusammen, wo das überaus freundliche und zuvorkommende Hotelpersonal trotz geschlossener Küche uns noch bewirtete.

Am Samstag berichtete Dr. Bartels von der Universitätsklinik Leipzig vom Ablauf einer Transplantation. Besonders die operativen Eingriffe beim Spender und der Folgen danach waren für viele Neuland. Am Nachmittag konnten wir die Sicht aus Spender/Empfänger-Sicht erfahren. Christina und Arno Brauer schilderten in sehr eindrücklicher Weise ihre Erfahrungen. Im Anschluss stellte Claudia Drobny das Projekt "Berufliche Rehabilitation" der "Jungen Nierenkranken" vor, dass sie zusammen mit Jörg Mutke betreut. Hier geht es um die Wiedereingliederung Nierenkranker ins Berufsleben, sowie die Beratung von Patienten, Beratunseinrichtungen und Unternehmen. Zum Abschluss stellte Herr Cordes, ein Dialysepfleger, der seit einigen Jahren Reisen für Dialysepatienten anbietet den Plan vor, eine Reise für Dialysepatienten mit der transsibirischen Eisenbahn zu ermöglichen. Ferner berichtete er von verschiedenen Dialysen im südlichen Europa.

Der Abend stand im Tanz und Disco-Fever. Nach einer Tanzstunde war Tanz zu heissen Rythmen angesagt. Laut internen Berichten soll dies noch spät in die Nacht angedauert haben. Insgesamt war das Wochenende vor allem aufgrund der sehr guten Vorträge eine gelungene Veranstaltung.

Das nächste Seminarwochenende findet im Frühjahr 2004 statt. Termine und genauer Ort werden in Kürze bekannt gegeben.

Paul Dehli